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letzte Änderung: 06.06.2004

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100 Bilder des Jahres 2002

 

Preisträger | Ausstellungstermine | Jury | Wort der Jury

Vom 28.02. bis 02.03.2003 wählte eine Jury aus den Einsendungen von fast 400 Fotografinnen und Fotografen die "100 Bilder des Jahres 2002" aus.

In der Abgeschiedenheit des Hotels "Neue Klosterschänke" in Kloster Chorin konnte in Ruhe über die Fotos diskutiert werden. Letztlich konnten die meisten Entscheidungen relativ einvernehmlich getroffen werden.

Preisträger

Monika Schulz-Fieguth (Potsdam) - für die Gesamtleistung
Hauptpreis der GfF

Thomas Lenke (21, Berlin) Pause I - Schule
Jugend-Extrapreis der GfF

Dieter Bauer (Grosselfingen) Globalisierungsopfer

Monika Bauer (Kusterdingen-Immenhausen) Ohrwurm I

Walter Vlad Bolder (Leverkusen) Ohne Titel

Renate von Borwitz (Berlin) Windows (Spanien)

Tilo Bössel (Suhl) Schieflage

Detlav Endruhn (Leipzig) - für die Gesamtleistung

Günter Giese (Suhl) Mein Moment

Dr. Jürgen Grade (Schleswig) - für zwei Fotos

Annett Gutjahr (Bad Dürrenberg) Eifelturm

Elisabeth Heinemann (Magdeburg) Hans-Hermann Richter, Maler

Dr. Joachim Hildebrandt (Lichtenfels) - für zwei Fotos

Kai Jünemann (Werl) Ohne Titel (Serie)

Winfried Köhn (Berlin) Das Paradies von St. Petersburg (Serie)

Manfred Kriegelstein (Berlin) Lumen

Bernd Mai (Dortmund) Tango

Hans-Joachim Markgraf (Bad Neuenahr-Ahrweiler) Silke

Claus Marklseder (Lünen) - für zwei Fotos

Dr. Roland Mühler (Magdeburg) Wir bauen um - Magdeburg 1990 - 2002 (Serie)

Winfried Müller (Berlin) - für die Gesamtleistung

Klaus Rabien (Berlin) Zigeunertanz 1

Rainer Rohbeck (Wachsenburggemeinde) Randsichten (Serie)

Robert Storz (Reutlingen) - für zwei Fotos

Gerhard Weber (Grimma) Nach der Flut - Grimma, August 2002

Ausstellung

02. -28.05.2003 Berlin FORUM Köpenick

02.06. - 20.06.2003 Schleswig

22.06. - 11.07.2003 Edenkoben

15.07. - 05.08.2003 Magdeburg Ausstellungszentrum Johanniskirche

07. - 31.08.2003 Dresden Rathaus

03. - 30.09.2003 Köln Rathausfoyer Köln-Nippes

02.10. - 02.11.2003 Wolfen Industrie- und Filmmuseum

10.11. - 06.12.2003 Kulmbach Einkaufszentrum FRITZ

10.12.2003 - 16.01.2004 Pullach Bürgerhaus

19.01. - 20.02.2004 Hannover Maritim-Hotel

Jury

Dr. Eckhardt Schön (Erfurt, Vorsitzender)

Hans-Jürgen Horn (Berlin)

Dr. Rainer Schneewolf (Berlin)

Jens Straube (Leipzig)

Heike Zappe (Berlin)

Katalog
Katalog

 

Foto
Monika Schulz-Fieguth | Stiller Dialog
(Bild aus der Serie)
Hauptpreis der GfF

Foto
Thomas Lenke | Pause I - Schule
Jugend-Extrapreis der GfF

Foto
Peter Moche | Begegnung mit Picasso
Publikumspreis

Foto
Bernd Mai | Tango

Foto
Hans-Joachim Markgraf | Silke

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Wort der Jury

Nun schon zum neunten Mal hatte die GfF zum Wettbewerb um die "100 Bilder des Jahres" aufgerufen. Damit gibt es schon eine echte Tradition. Die Kataloge der bisherigen Ausstellungen bieten eine einzigartige Gelegenheit, die Entwicklung der Fotografie in Deutschland im letzten Jahrzehnt zu verfolgen. Der zehnte Wettbewerb könnte Anlass für eine solche Analyse sein, die die Wahl der Motive oder bildgestalterische Aspekte ebenso beleuchtet wie die Aufnahme von Trends oder die technische Umsetzung.

An dieser Stelle möchte ich nur auf einen Aspekt der Entwicklung eingehen, auf die zunehmende Digitalisierung der Fotografie. Waren es vor neun Jahren noch einzelne Autoren, die mit digitalen Fotos im Wettbewerb vertreten waren, so war der Anteil der offensichtlichen Digitalfotos in diesem Jahr recht hoch. Das kann man als Fortschritt ansehen oder bedauern - die Tendenz wird kaum aufzuhalten sein.

Gehörte noch vor einigen Jahren ein teures Equipment zur Digitalfotografie, so hat sich diese Art der Fotografie seither breit entfaltet. Inzwischen sind die Grenzen zwischen Schwarz-Weiss-, klassischer Farb- und Digitalfotografie fließend. Vielen Fotos ist der digitale Ursprung oder die anschließende Bildbearbeitung nicht anzusehen. Beide können Mittel zu einem ausdrucksstarken Foto sein. Es gibt auch Bildautoren, die spielerisch mit den neuen Möglichkeiten umgehen. Das ist zunächst zu begrüßen, nur so kann man probieren und entdecken. Allerdings ist anzuraten, sehr (selbst)kritisch mit den Ergebnissen des spielerischen Arbeitens zu sein. Nicht jedes Resultat sollte zu einem bundesweiten Fotowettbewerb eingesandt werden. Im Katalog finden Sie eine Reihe von positiven Beispielen für den kreativen und sinnvollen Einsatz digitaler Hilfsmittel bei der Bildgestaltung. Einige Probleme im Zusammenhang mit der Computerbearbeitung von Fotos traten diesmal neu bzw. in verstärktem Maß auf. So gab es etliche Arbeiten, bei denen mehrere Fotos auf ein Blatt Papier montiert wurden. Ob es sich dabei um eine Serie oder ein Einzelbild handelt, ist schwer zu entscheiden. Das ist aber auch nur für den Veranstalter und eventuell die Jury interessant. Problematisch für den Betrachter ist, dass die einzelnen Bilder dadurch oft recht klein werden. In einem Fall war das kleinste Foto keine 4 cm² groß. Eine solche Arbeit kann kaum noch in einer Ausstellung präsentiert werden. Und bei der verkleinerten Darstellung im Katalog bleiben von den meisten "Bildern im Bild" nur Briefmarken übrig. Damit tut der Autor seinen Fotos keinen Gefallen.

Eine weitere problematische Tendenz ist die Kombination von Foto und Text. Der Computer macht es technisch leicht möglich. Die inhaltliche Verbindung, die auch für den Betrachter nachvollziehbar sein muss, wird dem Bildautor durch die Technik jedoch nicht abgenommen. Überdies ist Schriftgestaltung eine eigene Kunst, die man zusätzlich beherrschen muss. Man sollte sich die Einbeziehung von Text also sehr genau überlegen. Das trifft besonders für Wettbewerbsfotos zu.

Moderne Programme zur Bildbearbeitung gestatten es sehr leicht, einem Foto einen grafischen oder malerischen Ausdruck zu geben. Es existieren Impressionismus-, Aquarell-, Handzeichnungs- und diverse andere Filter. Obwohl es bereits lange vor der Digitalisierung eine Vielzahl von (meist sehr aufwändigen) fotografischen Spezialeffekten gab, um grafische Wirkungen zu erzielen, war dies immer ein Randgebiet der Fotografie. Heute ist man bereits nach wenigen Mausklicks am vermeintlichen Ziel. Auch hier ist besondere Selbstdisziplin gefragt. Es kann durchaus interessant und wirkungsvoll sein, eine Ausstellung mit derartigen "Grafiken" zu gestalten. Die Jury eines Foto-Wettbewerbs wird jedoch im Allgemeinen sehr kritisch mit solchen Bildern umgehen.

Wenn Sie nach diesen Bemerkungen den Eindruck gewonnen haben sollten, In der Fotografie dreht sich alles nur noch um Digitalfotografie, dann werden die Ausstellung und der Katalog Sie hoffentlich davon überzeugen, dass auch die klassischen Gebiete der Fotografie sehr lebendig sind. Die Jury freute sich, viele dem Menschen zugewandte Fotos vorgelegt zu bekommen, und immer wieder neue Sichten auf teils "überfotografierte" Motive zu finden. Schauen Sie sich zum Beispiel die originellen Bilder vom Eifelturm oder vom Schiefen Turm an! Betrachten Sie in Ruhe die vielen aussagestarken Porträts oder gekonnt fotografierten Makroaufnahmen! Hoffentlich haben Sie viel Freude beim Betrachten der Fotos und finden Anregungen für Ihre Bilder des Jahres 2003!

Dr. Eckhardt Schön, Juryvorsitzender


Bilder von der Arbeit der Jury

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