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letzte Änderung: 04.06.2007

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GfF-aktuell 1/2007

 

Inhalt

Auf ein Wort: Diapositiv-Fotografie
von Dr. Eckhardt Schön, Vizepräsident der GfF Text

Adé Sächsische Farbdiatage Colditz

Einladung zur 6. GfF-Bundesversammlung
und zum 7. Offentlichen Bundesfototag
am 09.06.07 in Wolfen (Industrie- und Filmmuseum)

Ausstellung "Irland intim" in Berlin und Rostock

Barnack-Museum Lynow: Wiedereröffnung am 8.7.07

Vor 75 jahren: Nach Weltumrundung zum Kaffetrinken auf dem Müggelsee (Dornier Do X)
von Andreas Horn

Das Frühjahr ist da und der Drahtesel wartet auf seinen Ausritt ...
Fotos von Bodo Runte

Freiwillig fotografieren?
von Justyna M. Zuk und Inga M. Kirsten
(Jugendseite)

Intern. Dokumentar-Fotoausstellung
ARBEIT-KULUR-ARBEIT

Titelblatt

Foto: B. Runte
Foto: Bodo Runte

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Dr. Eckhardt Schön

Hat die Diafotografie noch eine Zukunft?

Diese Frage bewegt nicht nur engagierte Diafotografen, die feststellen müssen, dass ihre Gemeinde immer kleiner wird, sondern auch Fotoverbände wie die GfF. Für letztere besteht die Frage, ob sich noch Veranstaltungen und Wettbewerbe lohnen, die sich ausschließlich auf dieses Genre der Fotografie konzentrieren.

Warum haben sich denn früher viele Fotografen dem Diapositiv zugewandt? Es war vor allem das Erlebnis der Farbe, die im selbstleuchtenden Dia viele besser zur Wirkung kam als bei einem Papierabzug. Auch die Farbtreue war in der Regel besser. Weiterhin erzwang die Betrachtung der Diapositive in einem abgedunkelten Raum die Konzentration der Zuschauer auf das Foto. Es gab kaum eine Ablenkung. Darüber hinaus war das Betrachten der Fotos meist ein Gemeinschaftserlebnis, da es sich kaum lohnte, für einen einzelnen Betrachter den technischen Aufwand einer Projektion zu betreiben. Die Mühe der Vorführung lohnte auch nicht für ein einzelnes Foto. So bot die Diafotografie die Möglichkeit, Geschichten zu erzählen – über Reisen, über Menschen oder über Ereignisse.

Ein anderer von den Fotografen geschätzter Aspekt der Diafotografie war deren Authentizität. Anders als im Negativ-Positiv-Prozess war es hier nachträglich kaum möglich den Bildausschnitt, die Helligkeitsverteilung oder die Farbe unbemerkt zu verändern. Dias waren immer Unikate. So galt die Diafotografie vielen als Hohe Schule der Fotografie.

Warum sollen alle diese Argumente durch die Digitalfotografie plötzlich ihren Wert verloren haben? Warum werden massenhaft Diaarchive digitalisiert und werden zunehmend Fotos per Beamer präsentiert? - Es sind nicht nur die Bequemlichkeit und der Preis.

Früher musste ich mich spätestens beim Einlegen des Films entscheiden, ob ich Dias, Farb- oder Schwarz-Weiß-Abzüge erzeugen wollte. Die Digitalkamera erspart mir heute diese Entscheidung. Die „digitalen Negative“ können als Vorlage für Farbabzüge, hochwertige SW-Drucke oder Präsentationen per Beamer bzw. auf einem Monitor dienen, können im Internet präsentiert oder bequem rund um den Globus versandt werden. Im Gegensatz zu Dias sind sie verlustlos kopierbar. Welcher Diafotograf gab seine wertvollen Unikate schon gern aus den Händen?

Die Puristen mögen die bessere Qualität des Dias ins Feld führen. Hier holt die Digitalfotografie jedoch schnell auf. Die Kameras lassen kaum noch Wünsche offen und auch die Beamer werden in rasantem Tempo besser und billiger. Die neue Präsentationstechnik ist zuverlässig - es gibt keine verklemmten Dias mehr - und bietet kostengünstig Möglichkeiten, die sonst hohen technischen und materiellen Aufwand erforderten, wie Überblendung, Vertonung, Kombination mit Schrift, Grafik, Animation oder Video. Das kann man heute alles bequem mit einem Computer realisieren, den sowieso fast jeder zu Hause hat und mit dessen Umgang er aus Beruf und Freizeit vertraut ist.

Die digitalen Präsentationen lassen sich nicht nur in einem verdunkelten Raum zeigen, sondern auch auf einem hochwertigen Monitor (PC oder TV) einem kleineren Kreis vorführen oder als Fotobuch und im Internet weiter verwerten. Dadurch kann man den Kreis der Betrachter der eigenen Fotos beträchtlich vergrößern.

Die hohe Zeit der Diafotografie ist vorbei. Es wird jedoch hoffentlich eine kleine Gruppe von Fotografen dem Diapositiv treu bleiben und die Fotografie damit bereichern. Diese müssen sich jedoch darauf einstellen, dass ihr immer teurer werdendes Hobby nur eine kleine Facette der Fotografie ausmachen wird - wie heute die Stereofotografie oder Daguerreotypie.

 

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